Jedes Jahr im Sommer findet ein Steinbildhauereikurs open Air im Schulgarten statt. Hier haben wir zwischen Zoo, See und Johannisbeeren unseren Arbeitsplatz, um mit Hammer und Meißel, Raspeln und Schleifpapier Alabastersteine von Hand zu Skulpturen zu arbeiten. Das geschieht zu variierenden Themen wie z. B. „Dynamit und Ruhe“ oder „Die vier Elemente“. Diese recht frei lassenden, offenen Themen ermöglichen eine ungegenständliche, freie Formgestaltung, die die undinglichen Qualitäten eines Elementes oder Zustandes zu charakterisieren suchen. 

Das Urerlebnis der Steinbildhauerei, einen Felsbrocken durch die Arbeit der eigenen Hände zu formen und zu veredeln, ist faszinierend, und die Arbeit am Stein ist weitaus weniger anstrengend als man es zunächst vielleicht vermutet. Obwohl die Arbeit Zeit und Kraft kostet und durch nichts verkürzt werden kann als durch die beständige, ausdauernde Tat, kommt man oft in einen beglückend meditativen Zustand. Und plötzlich ist das Werk fertig. Der Felsbrocken wirkt womöglich dynamisch oder flüssig...